Zahlreiche Führungskräfte, die nicht aktiv auf Jobsuche sind, stehen einem Wechsel in ein anderes Unternehmen aufgeschlossen gegenüber: Um ihre Karriere voranzutreiben, mehr Geld zu verdienen oder in einem neuen Umfeld motiviert durchzustarten. Doch um ins Visier von Recruitern und Headhuntern zu gelangen, müssen sie sichtbar sein und sich attraktiv präsentieren. Wer die folgenden 3 top Tipps beachtet, kann seine Chancen enorm verbessern, um Personalberater und HR-Manager von sich zu überzeugen.

Auch wer sich nicht aktiv bewirbt, kann mit ein paar einfachen, aber effektiven Maßnahmen seine Karriere beschleunigen.
Wie verhält man sich richtig im Umgang mit Headhuntern und Recruitern? Für gestandene Manager sollte diese Frage leicht zu beantworten sein. Zwar sind Führungskräfte sehr erfahren darin, Personalgespräche zu führen und neue Mitarbeiter zu rekrutieren. Doch wenn es um die eigene Karriere geht, machen sie meist Fehler, die vermeidbar wären. „Personalberater machen häufig die Erfahrung, dass sich wechselwillige Manager selbst nicht optimal positionieren, wenn es um den eigenen beruflichen Wechsel in ein anderes Unternehmen geht. Sie sind es zwar gewohnt, Vorstellungsgespräche mit neuen Mitarbeitern zu führen. Doch wechseln sie die Rollen, besteht bei vielen noch Nachholbedarf“, erklärt Dr. Michael Faller, Geschäftsführer der Baumann Unternehmensberatung. Dabei helfen ein paar grundlegende Tipps, um sich bei Headhuntern und Recruitern richtig in Stellung zu bringen.
Tipp 1: Zeigen Sie Flagge mit dem richtigen Social Media Profil
Um hochqualifizierte Talente zu finden, setzen Arbeitgeber und Personalberater mehr denn je auf Social Recruiting, die Personalsuche über Social Media-Kanäle. Bei der Recherche nach geeigneten Kandidaten spielen Business-Netzwerke oder Karriereportale wie Experteer eine wichtige Rolle. Dort kann man von Recruitern gefunden und angesprochen werden, vorausgesetzt, man weckt deren Interesse.
„Das Profil sollte möglichst vollständig ausgefüllt und vor allem aussagekräftig sein. Dazu gehört, den Social Media Auftritt stets auf dem neuesten Stand zu halten und aktuelle berufliche Stationen und Schlüsselqualifikationen zu ergänzen. Beschränken Sie sich dabei aber auf die wirklich wichtigen Stationen. Als Manager mit jahrzehntelanger Erfahrung sollte man Unwesentliches wie Praktikumsstellen weglassen“, rät Headhunter Faller. Auch ein aktuelles, professionelles und sympathisches Profilbild sollte nicht unterschätzt werden, es unterstreicht den ersten Eindruck und bleibt im Gedächtnis.
„Um die Sichtbarkeit zu erhöhen, ist es unerlässlich, gängige Schlagworte zur Branche, Funktion, Fachkenntnissen, Kompetenz und Qualifikation zu verwenden“, sagt der erfahrene Personalberater. Denn schließlich suchen Recruiter in den Portalen gezielt nach bestimmten Schlüsselbegriffen, die zur ausgeschriebenen Stelle passen. „Achten Sie deswegen darauf, wichtige Keywords aus ihrer Branche zu verwenden. Funktionen, die nicht aussagekräftig sind, wie z.B. Projektleiter, sollten unbedingt inhaltlich konkretisiert werden, um Rückschlüsse auf die Kompetenzen möglich zu machen“, so Michael Faller.
Zudem sollte das Profil auf das Umfeld zugeschnitten sein, in das man sich bewegen möchte, auch ob man etwa eher in einen Konzern oder zu einem Mittelständler wechseln will. Last but not least sollten Sie in Ihrem Social Media Auftritt deutlich machen, dass Sie angesprochen werden möchten.
Tipp 2: Nehmen Sie proaktiv Kontakt mit Personalberatern auf
Enorm erhöhen kann man die Chancen auf einen Karrieresprung, wenn man proaktiv Kontakt zu einem Personalberater aufnimmt, auch ohne konkrete Stellenausschreibung. Headhunter sind Multiplikatoren und im Auftrag ihrer Kunden ständig unterwegs auf der Suche nach Talenten, hoch qualifizierten Führungskräften und Professionals. Hat man den Headhunter von sich überzeugt, wird man in seine Kandidatendatenbank aufgenommen und bei passender Gelegenheit wieder angesprochen. „Achten Sie unbedingt darauf, einen seriösen, professionellen und erfahrenen Personalberater anzusprechen, der zu Ihnen passt“, rät Faller. Entscheidend ist natürlich auch, dass der Headhunter auf die entsprechende Branche und Unternehmensgröße – Mittelstand oder Konzern – spezialisiert ist.
Doch wie kann man hier die Spreu vom Weizen trennen? Kriterien, die man überprüfen sollte, sind: Verfügt der Personalberater über einen professionellen Internetauftritt, hat er eine gewisse Größe und Mitarbeiterzahl, ist er etabliert und schon einige Jahre am Markt und hat er renommierte Kunden und Referenzen. Auch die Karriereplattform Experteer bietet eine gute Möglichkeit, Headhunter und Kandidaten zusammenzubringen.
„Essentiell ist der vertrauliche Umgang mit den Unterlagen: Es gibt auch unseriöse Personalberatungen, die die Lebensläufe der Kandidaten in Massenmails verschicken – das ist der falsche Weg. So kann man sehr schnell als Kandidat bei potenziellen Arbeitgebern ‚verbrannt‘ sein“, warnt Michael Faller. Deswegen ist es wichtig, auf Headhunter zu setzen, die die Unterlagen nur an ein Unternehmen herausgeben, wenn der Kandidat damit einverstanden ist, so Faller.
Tipp 3: Dos and Don‘ts im Lebenslauf
Viele erfolgreiche Manager unterschätzen auch eine grundlegende Komponente im Bewerbungsverfahren. „Entscheidend für den Auswahlprozess sind nicht nur die Qualifikationen und die Berufserfahrung, sondern auch die sorgfältige Aufbereitung der Bewerbungsunterlagen“, sagt der Geschäftsführer der Baumann Unternehmensberatung. Wer das nicht beachtet, kann trotz guter Qualifikation aus dem Raster fallen. Schließlich werden Recruiter und Personalberater täglich mit einer Flut an Bewerbungen überschwemmt. Wenn nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist, warum der Kandidat zur ausgeschriebenen Stelle passt, landet man schnell in „Ablage P“.
Das heißt, man sollte nicht zu viel in den Lebenslauf hineinpacken, sondern den Schwerpunkt auf die Stationen legen, die für die Stelle wirklich relevant sind und nur diese ausführlicher beschreiben. Das erleichtert dem Personalentscheider nicht nur die Auswahl, sondern zeigt auch, dass Sie sich intensiv mit dem Stellenprofil und dem Unternehmen auseinandergesetzt haben.
„Ich empfehle, den Lebenslauf in zwei Ausführungen zu erstellen und bereitzuhalten: Einen kurzen CV, den man bei der ersten Kontaktaufnahme versenden kann und einen ausführlichen CV, den man nachschicken kann, wenn das erste Interesse geweckt ist“, rät Michael Faller.
Fazit
Auch wer sich nicht aktiv bewirbt, kann mit ein paar einfachen aber effektiven Maßnahmen seine Karriere beschleunigen. Ein aussagekräftiges Social Media Profil in den wichtigsten Business-Netzwerken ist eine gute Basis und sorgt für eine erhöhte Sichtbarkeit bei Headhuntern und Personalmanagern. Die Erfolgsfaktoren lauten hier Aussagekraft, Vollständigkeit und Aktualität. Zudem kann es sich lohnen, mit einem seriösen passenden Headhunter, der weiß, wie die eigene Branche tickt, ins Gespräch zu kommen. Last but not least sollte man seinen CV sorgfältig aufbereitet in einer langen und kurzen Version parat haben, um schnell auf Anfragen reagieren zu können. Wer das beachtet, der kommt dem nächsten Karriereschritt ein gutes Stück näher.