Würden Sie einem wichtigen Geschäftskontakt eine Visitenkarte mit Eselsohr und Kaffeefleck überreichen? Eben. Auch Ihr Lebenslauf sollte eine gute Visitenkarte sein. Aus diesem Grund sollten Sie dafür sorgen, dass dieser Sie stets im besten Licht repräsentiert. Headhunter lesen täglich die Lebensläufe zahlreicher Kandidaten – vom Projektleiter bis zur Führungskraft. Sie wissen daher genau, worauf es ankommt. Wenn Sie einen Personalberater mit Ihrem beruflichen Werdegang beeindrucken wollen, sollte Ihr Lebenslauf dementsprechend gestaltet sein. Wir präsentieren Ihnen 7 Dinge, die kein Headhunter auf Ihrem Lebenslauf sehen will.
1. „Ich hatte da mal diesen Sommerjob …“
Sie sind Führungskraft und haben bereits eine Menge Erfahrungen gesammelt – schön und gut. Doch gerade deshalb ist es wichtig, dass Sie sich auf die größten Erfolge konzentrieren, die Sie im Verlauf Ihrer Karriere zu verzeichnen hatten. Kein Headhunter interessiert sich dafür, ob Sie vor zehn Jahren einmal einen Sommerjob in den BMW-Werken hatten. Auch Praktika, mit denen Sie während des Studiums Ihre Interessen ausgelotet haben, können Sie getrost unter den Tisch fallen lassen – sofern Sie nicht konkret mit der Stelle in Verbindung gebracht werden können, auf die Sie sich bewerben.
Verzichten Sie darauf, dem Headhunter Ihre gesamte Lebensgeschichte zu präsentieren und beschränken Sie sich auf relevante Qualifikationen und Erfahrungen, mit denen Sie unterstreichen können, warum Sie genau der oder die Richtige für eine Position sind.
2. Unstrukturiert, unübersichtlich, ungepflegt
Headhunter haben wenig Zeit. Damit sie das Potenzial eines Kandidaten möglichst schnell abschätzen können, brauchen sie die wichtigsten Informationen auf Ihrem Lebenslauf auf einen Blick. Das Stichwort heißt also Struktur. Je übersichtlicher Ihr Lebenslauf ist, desto effizienter findet der Headhunter, wonach er sucht. Wenn er erst auf Seite drei blättern muss, um Ihre derzeitige Position zu finden, wird ihm relativ schnell die Lust vergehen.
Verzichten Sie auch auf lange Schachtelsätze. Nutzen Sie stattdessen Spiegelstriche, um Ihre Aufgabenbereiche zu skizzieren. Je präziser und geordneter Ihr Lebenslauf ist, desto besser. Achten Sie außerdem auf eine gepflegte Optik und Einheitlichkeit: verwenden Sie dieselbe Art von Aufzählungszeichen für dieselbe inhaltliche Ebene und sorgen Sie dafür, dass der Text bündig abschließt.
3. „Gute MS-Office Kenntnisse“
Um einen Headhunter zu beeindrucken, brauchen Sie einen präzisen Lebenslauf, der wenig Spielraum für Interpretationen lässt. Vage Aussagen sind Tabu. Wenn Sie beispielsweise Ihre Microsoft Office Kenntnisse angeben, sollten Sie sowohl die Programme nennen, die Sie beherrschen, als auch Ihr Niveau. Vielleicht sind Ihre Kenntnisse bei Excel „sehr gut“, bei PowerPoint beherrschen Sie jedoch nur die „Grundlagen“? Geben Sie eine klare Selbsteinschätzung, auf die der Personalberater sich stützen kann. Vage Angaben will kein Headhunter auf Ihrem Lebenslauf sehen.
4. Sweetgirl55@hotmail.com
Sie haben eine private E-Mail-Adresse und das ist völlig in Ordnung. Sobald diese jedoch unprofessionell klingt, sollten Sie sie nie – NIEMALS – in Ihrem Lebenslauf angeben oder Ihren Lebenslauf gar über die Adresse einsenden. Wenn ein Headhunter eine Mail von sweetgirl55@hotmail.com erhält, landet Ihre Nachricht nämlich sofort im Papierkorb oder im Spamordner.
Wenn Sie noch nicht über eine professionell klingende E-Mail-Adresse verfügen, ist es jetzt an der Zeit, dies zu ändern. Selbiges gilt für Ihren Messenger-Namen, sollte ein Interview anstehen.
5. Comic Sans & Co.
Sie bewerben sich auf eine Stelle als Grafikdesigner – nein? Dann lassen Sie alle Experimente mit ausgefallenen Schriftarten sein. Headhunter legen in der Regel keinen Wert auf schicke Fonts – sie schätzen dagegen einen gepflegten und professionell wirkenden Lebenslauf. Und auch sich selbst tun Sie mit zu viel Farbe und Schnörkeln keinen Gefallen – schließlich soll der Lebenslauf Ihre Stärken herausstellen und den Headhunter nicht durch ein auffälliges Design von Ihren Qualifikationen ablenken.
6. Ein schlecht gepflegtes Onlineprofil
In den letzten Jahren kam der Verweis auf die eigenen Onlineprofile auf Lebensläufen immer mehr in Mode. Generell ist er auch zu empfehlen – dort können Sie Qualifikationen auflisten, die aufgrund von Platzmangel nicht im Lebenslauf selbst präsentiert werden können. Sie können also ein umfassenderes Bild von sich zeichnen. Selbst Ihr Twitter-Account kann hierbei hilfreich sein, solange Sie ihn in einem professionellen Kontext nutzen.
Zeigen Sie dem Headhunter, dass Sie sich in Diskussionen zu bestimmten Themen einbringen (Führungsverantwortung, Mitarbeitermotivation?) und unterstreichen Sie Ihre Fachkompetenz. Sobald Sie jedoch auf Ihre Onlineprofile verlinken, sollten Sie diese regelmäßig pflegen. Wenn ein Headhunter merkt, dass Sie Ihr Experteerprofil zuletzt 2015 aktualisiert haben, wirft das kein gutes Licht auf Ihre Karrieremotivation.
7. Irrelevante Alltagsaufgaben
Natürlich sollten Sie auf Ihrem Lebenslauf Ihre Aufgaben und Verantwortungsbereiche darlegen. Langweilen Sie einen Headhunter jedoch nicht mit Alltagstätigkeiten. Meetings organisieren, Feedback an Mitarbeiter geben? Sie sind ein Senior Manager – einem Personalberater ist sonnenklar, welche Verantwortung eine Führungskraft im Berufsalltag trägt. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Erfolge – vielleicht haben Sie sich für ein Weiterbildungsprojekt für Ihre Mitarbeiter eingesetzt? Vielleicht haben Sie mehrere erfolgreiche Marketingkampagnen geleitet? So wird Ihr Lebenslauf interessant – und Sie machen den nächsten Karriereschritt.