Der Lebenslauf ist der wichtigste Teil Ihrer Bewerbung, enthält er doch die meisten Informationen und zeigt, ob Sie für die zu besetzende Stelle qualifiziert sind. Dieser Ratgeber verrät Ihnen, wie Sie dieses Herzstück Ihrer Bewerbung überzeugend gestalten und sich eine Einladung für Ihre Wunschposition sichern
Was muss ein Lebenslauf beinhalten?
Führen Sie sich zunächst vor Augen, was Sie mit Ihrem Lebenslauf erreichen wollen. Der Lebenslauf soll nicht nur einen Überblick über Ihre bisherige Berufserfahrung bieten, sondern vor allen Dingen zeigen, dass Sie für die jeweilige Position qualifiziert sind. Fragen Sie sich stets selbst, welche Angaben für den neuen Arbeitgeber von Interesse sein könnten. Gewiss interessiert sich dieser nicht dafür, welche Grundschule Sie besucht haben oder ob Sie neben dem Studium als Kellner gearbeitet haben.
Von Bedeutung ist allerdings, welche Aufgaben Sie in Ihrer aktuellen Stelle übernehmen. Diese können Sie stichpunktartig angeben. Tipp: Fügen Sie zu jeder relevanten Position sogenannte „Errungenschaften“ oder „Leistungen“ in den Lebenslauf ein. Sprich, welchen Beitrag Sie für das jeweilige Unternehmen oder das Team geleistet haben. Achten Sie dabei immer auf das Anforderungsprofil des Stellenangebots und überlegen Sie, welche Ihrer Leistungen für den zukünftigen Arbeitgeber relevant sein könnten. Dabei ist es wichtig, aktive Formulierungen zu verwenden und die Leistungen mit Zahlen zu belegen, wie: „Durch dieses Projekt konnte ich die Profitabilität um zehn Prozent steigern“.
Sollte man Hobbies und Interessen angeben?
Persönliche Interessen können ein gutes Thema im Bewerbungsgespräch sein, wenn es darum geht, Sie als Mensch kennenzulernen. Aus diesem Grund können Sie gerne Ihre Hobbies im Lebenslauf unter dem Punkt „persönliche Interessen“ aufführen. Aber: Werden Sie konkret. Sie reisen gerne? Dann erläutern Sie in Ihrem Lebenslauf, was Sie daran fasziniert, wie beispielsweise Ihr Interesse an der asiatischen Kultur. Ist Lesen Ihre Leidenschaft? Nennen Sie darüber hinaus Bücher, die Sie besonders gern gelesen haben. Beschränken Sie sich dabei auf Ihre liebsten Freizeitbeschäftigungen und zählen Sie nicht mehr als vier Interessen auf. So schaffen Sie einen größeren Anreiz, über Hobbies und Interessen zu sprechen.
Ist ein chronologischer Aufbau nötig?
Nein, diese Zeiten sind vorbei. Ein Lebenslauf kann, muss aber nicht mehr chronologisch aufgebaut sein. Zuerst werden die persönlichen Daten (Name, Adresse, Geburtstag, evtl. Familienstand) angegeben. Geben Sie anschließend einen Überblick über Ihr Profil. Beschreiben Sie die für die Bewerbung wichtigsten Fähigkeiten konkret mit drei bis fünf Bullet-Points. Dies lockert zum einen Ihren Lebenslauf grafisch auf, der Personaler kann sich unmittelbar ein Bild von Ihren Kompetenzen machen und an diese im Bewerbungsgespräch knüpfen. Erst dann folgt eine kurze chronologische Auflistung, die Ihren beruflichen Werdegang verdeutlicht.
Wie lang darf ein Lebenslauf sein?
Grundsätzlich gilt: Weniger ist mehr. Der Lebenslauf sollte eine Länge von zwei Seiten auf keinen Fall übersteigen. Für die Bewerbung auf eine Führungsposition hingegen wäre ein einseitiger Lebenslauf im Vergleich gesehen recht kurz.
Was gilt es bei der Gestaltung zu bedenken?
Der Lebenslauf sollte in der Regel klar gegliedert und tabellarisch aufgebaut sein. Moderne Lebensläufe enthalten schlichte, grafische Elemente, welche die Gliederung unterstützen. Zahlreiche Vorlagen sind im Internet zu finden, allerdings ist es hier durchaus sinnvoll, Experten zu Rate zu ziehen. Schnell kann der Lebenslauf durch zu viel gut gemeinte Designinhalte unruhig und überladen wirken.
Muss ein Foto auf den Lebenslauf?
Im deutschsprachigen Raum sollten Sie in der Regel nicht auf ein Foto verzichten. Es macht den Lebenslauf persönlicher und der Lesende kann sich einen ersten, optischen Eindruck vom Bewerber verschaffen. Gerade bei Stellen, die einen repräsentativen Charakter besitzen, ist ein Foto unerlässlich. Oft werden Fotos auch explizit eingefordert. Beachten Sie also die Bewerbungshinweise des jeweiligen Unternehmens.
Nicht zwangsläufig benötigen Sie jedoch ein Bild, wenn Sie sich beispielsweise auf eine Stelle im englischsprachigen Raum bewerben. Denn weder bei einem britischen noch bei einem amerikanischen Lebenslauf benötigt der Bewerber ein Foto. In den USA kann es sogar vorkommen, dass Ihr Lebenslauf gerade wegen des Bildes aussortiert wird, aufgrund der scharfen Antidiskriminierungsgesetze. Der Arbeitgeber möchte sich nicht beschuldigen lassen, Sie durch ein Foto bevorzugt behandelt zu haben.
Wenn Sie Ihrem Lebenslauf ein Bewerbungsfoto hinzufügen, muss dies in jedem Fall von einem professionellen Fotografen geschossen werden. Ob farbig, schwarz-weiß oder in Sepia-Tönen, die Farbauswahl Ihres Fotos ist letztlich eine Frage des persönlichen Stils. Fotos aus dem Automaten sind ein absolutes Tabu. Falls Sie bei der Auswahl des Fotos unschlüssig sind, können Sie auch hier diverse Dienstleister nutzen, die einen kritischen Blick auf Ihr Bewerbungsfoto werfen.
Geheimtipp für den perfekten Lebenslauf
Je nach Geschmack kann es lohnenswert sein, den Lebenslauf zum Beispiel farblich an das jeweilige Unternehmen, bei dem man sich bewirbt, anzupassen. Wenn das Unternehmen eine prägende Farbe in seinem Logo trägt, so kann man diese Farbe in seinen Bewerbungsunterlagen als grafisches Element einbinden. Das zeigt, dass man sich mit dem Unternehmen auseinandergesetzt hat.
Verfügen Sie über Business-Profile oder etwa über eine eigene Website? Dann fügen Sie Ihrem Lebenslauf unbedingt den direkten Link hinzu. Falls Sie sich beispielsweise in einer Kreativagentur bewerben, kann das Unternehmen über Ihre Homepage vorab Arbeitsproben begutachten. So gewähren Sie um dem Unternehmen einen Einblick in Ihre Online-Präsenz. Wichtig ist, dass die hinterlegten Profile oder Websites aktuell und von hoher Qualität sind – sonst lassen Sie lieber die Finger davon.
Überzeugen Sie potentielle Arbeitgeber mit dem perfekten Lebenslauf und machen Sie den nächsten Karriereschritt!
Über Marieke Arcadi:
Nach ihrem Germanistik-Studium arbeitete Marieke Arcadi aufgrund ihres ausgeprägten technischen Interesses für diverse international tätige Unternehmen und Agenturen im Bereich Online Marketing / SEO. Aktuell ist sie hauptberuflich als Lehrende an einer allgemeinbildenden Schule tätig und gibt Seminare an der Universität Hamburg. Wenn Ihre beruflichen Belange es zulassen, widmet Marieke sich gern ausgiebigen Reisen, um fremde Kulturen und Sprachen kennenzulernen.