Diversity macht erfolgreich, das ist wissenschaftlich belegt. Nehmen wir als Beispiel die TV-Serie „The Big Bang Theory“. Hier stehen diverse Wissenschaftler – darunter ein Inder und ein Jude sowie zwei Forscherinnen – im intellektuellen Austausch miteinander. Das Resultat: unerwartete Perspektiven, geistreiche Gedankenspiele und spannende Ideen.
Auch reale Unternehmen haben die Vorzüge multikultureller Teams erkannt. Wir haben mit Ines Gasser von der Personalberatung Rennecke Consulting über die Vorzüge von kultureller Diversity in Unternehmen gesprochen. Die Expertin, die bei Rennecke Consulting regelmäßig internationale Führungspositionen besetzt, erklärt, wie Firmen Diversity sinnvoll in ihre Strategien integrieren können.
Teams mit kultureller Diversity sind erfolgreicher. Personalberaterin Ines Gasser erklärt, wie man man Diversity-Strategien ins Unternehmen integriert.
Schon heute setzen erfolgreiche Unternehmen auf Diversity
Die Vorzüge von kultureller Vielfalt in Unternehmen sind für Ines Gasser von Rennecke Consulting eindeutig: „Durch die Integration ausländischer Bewerber entsteht in einem Unternehmen eine Vielfalt an Kompetenzen. Wo altbekannte Prozesse und Strukturen nicht mehr greifen, kann schnell und flexibel reagiert werden“, sagt die Personalberaterin. „Dies spiegelt sich direkt in der Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens wieder.“ Auch wissenschaftlich ist dieser Erfolg belegt.
So zeigt eine Studie von McKinsey, dass gerade Unternehmen, deren Managementebene divers ist, einen deutlich höheren ROE und EBIT aufweisen. Die Zahlen beeindrucken: 53 Prozent mehr in Deutschland, Frankreich und Großbritannien, 66 Prozent bei den DAX 30 und FTSE 30 Unternehmen und sogar 95 Prozent mehr in den USA beträgt der Unterschied beim ROE.
Unternehmen müssen die kulturelle Brille absetzen
Aber: Warum setzen dann nicht alle Unternehmen auf ein internationales Team? „Unsere Erfahrung zeigt, dass sich deutsche Unternehmen – auch die, die international und global aufgestellt sind – mitunter schwer tun, die Vorzüge der ausländischen Mitarbeiter zu erkennen und zu schätzen“, weiß Gasser. „Das beginnt oft schon bei Sichtung der Bewerbungsunterlagen. Wenn sie nicht den bekannten Maßstäben entsprechen, gibt es sozusagen Punktabzug.“ Auch im Assessment würden kulturelle Unterschiede schlicht nicht berücksichtigt und stattdessen ‚deutsche‘ Maßstäbe an die Kandidaten angelegt, erzählt Gasser weiter. Damit das multikulturelle Potenzial der ausländischen Bewerber erkannt werde, müssen deutsche Arbeitgeber ihre kulturelle Brille absetzen, empfiehlt die Personalberaterin und fordert: „Unternehmen müssen sich auf die neuen Denkstrukturen der internationalen Bewerber einstellen, und diese als deren Stärke interpretieren.“ Damit ist der erste Schritt zur erfolgreichen Integration vollzogen.
Diversity im Unternehmen nutzen
Wie können Unternehmen Mitarbeiter aus anderen Kulturkreisen erfolgreich integrieren? „Sprachkurse, Sprachtandems oder Mentorenprogramme können sinnvoll sein“, so Gasser. Gelingt die Integration, erweitert auch das Unternehmen sein Potenzial: „Menschen aus unterschiedlichen Kulturen gegen unterschiedlich an Probleme heran. Mit neuen Perspektiven können sie wichtige Denkanstöße geben“, so Gasser. „Und genau das wird in den komplexen Umgebungen von Morgen ausschlaggebend sein.“