Sie wollen mehr. Mehr Geld. Eine bessere Position. Spannendere Aufgaben … und zwar sofort! Aber was geht schneller – eine interne Beförderung ins Visier zu nehmen? Oder ist Nestflucht in ein neues Unternehmen die bessere Wahl?
Für die Karriere das Unternehmen wechseln – die Fakten im Schnellcheck
Ist es besser, im eigenen Unternehmen aufzusteigen? Oder sollten Sie sich für den nächsten Karriereschritt einen neuen Arbeitgeber suchen? Diese Argumente sollten Sie kennen:
- Persönliche Weiterentwicklung – Neue Perspektiven sind gut. In einem neuen Unternehmen werden Sie automatisch mit neuen Denkmustern konfrontiert, mit neuen Arten Entscheidungen zu fällen oder Probleme zu lösen. Eine neue Umgebung und eine neue Unternehmensstruktur bedeuten auch neue Erfahrungen. Und diese sind nicht nur für Ihre Weiterentwicklung wertvoll, sie machen Sie auch zu einem begehrten Kandidaten auf dem Arbeitsmarkt.
- Schnellere Beförderung – Herrschen in Ihrem Unternehmen eher starre Strukturen? Sind die begehrten Senior Positionen alle in fester Hand? Dann sind Ihre Aufstiegsmöglichkeiten beschränkt, ein Blick über den Tellerrand unvermeidlich. Studien zeigen, dass das Risiko zu scheitern bei einem neuen Unternehmen zwar etwas höher ist, dafür wird man aber auch schneller befördert, wenn man es über die Lernphase der ersten zwei Jahre hinaus schafft.
- Geld – Im Durchschnitt verdienen externe Bewerber mehr. Etwa 18 Prozent, sagt Forbes. Warum? Ganz einfach. Senior Manager, die aus einem anderen Unternehmen kommen, haben in der Verhandlung bessere Karten. Sie können nicht nur ganz anders mit ihren Erfolgen und Leistungen auftrumpfen als Peter Müller aus der Abteilung nebenan – oft gehen sie mit guten Angeboten anderer Arbeitgeber in die Verhandlung. Wollen auch Sie wissen, wie viel Sie verdienen könnten? Zum Gehaltscheck.
Jobwechsel in ein anderes Unternehmen – das müssen Sie beachten
Natürlich gibt es auch Risiken, wenn man für den nächsten Karriereschritt in ein anderes Unternehmen wechselt. Wir haben bei Curtis Clarke, Managing Partner des führenden Recruiting-Unternehmens M-Tec Executive Partnership, nachgefragt. „Der Wechsel in ein anderes Unternehmen ist ein Unsicherheitsfaktor – immerhin hat man zuvor keinen fundierten Einblick und weiß nicht, wie es sich auf dem Markt entwickeln wird. Auch die neue Unternehmenskultur kann manchmal ein richtiger Kulturschock sein. Besonders schlimm ist das, wenn im Bewerbungsgespräch Versprechungen gemacht wurden, die anschließend nicht eingehalten wurden.“
Um diese Stolpersteine zu vermeiden, empfiehlt Clarke Folgendes:
- Informieren Sie sich über die Kultur und Werte des neuen Unternehmens und prüfen Sie, ob diese sich mit Ihren eigenen decken. Und: Seien Sie ehrlich zu sich, inwiefern Sie sich anpassen wollen.
- Erkundigen Sie sich über die Unternehmensstrategie und stellen Sie Fragen – immerhin wollen Sie die Marschrichtung Ihres neuen Arbeitgebers kennen, zumal die sich auf Ihre Stelle auswirken kann.
- Sprechen Sie offen über Ihre Weiterentwicklungsmöglichkeiten – auch über Boni, Incentives und andere Mitarbeiterbenefits. Stellen Sie sicher, dass sie das neue Unternehmen Ihnen bei Ihrer beruflichen Entwicklung tatsächlich unterstützt.
- Bewerten Sie die Prozesse Ihres zukünftigen Arbeitgebers – und zwar von der Alltagsroutine im Team bis zur langfristigen Unternehmensstrategie, um sicherzustellen, dass das Unternehmen zu Ihnen passt.
- Stellen Sie sicher, dass der On-Boarding-Prozess im Unternehmen fundiert und gut geplant ist. Gibt es Trainings bei allen relevanten Abteilungen? Haben Sie einen festen Ansprechpartner?
Der letzte Rat, den Clarke Kandidaten auf den Weg gibt, die für ihre Karriere den Schritt in ein neues Unternehmen wagen: „Überlegen Sie sich genau, welchen Einfluss ein Wechsel auf Ihre Karriere haben wird. Finden Sie heraus, was Sie von Ihrer neuen Stelle erwarten: Stabilität? Weiterentwicklung Ihrer Skills? Den nächsten beruflichen Schritt?“ Veränderung gehört zur Weiterentwicklung dazu. Wenn es sich also richtig anfühlt, wagen Sie den Sprung.
Über die Autorin:
Carol Peitzsch verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Businesswelt – vom Silicon Valley bis nach Europa. Sie teilt ihr Wissen über unterschiedliche Kanäle und hält Marketingvorlesungen an der EU Business School in München.