Mitarbeitermotivation

Warum Positive Leadership Sie zum besseren Chef macht

Hinter jeder erfolgreichen Führungskraft steht ein motiviertes Team, das Werte und Visionen teilt. Leider kann man Mitarbeiter nicht einfach anweisen, motiviert zu arbeiten – doch es gibt eine Methode, die nur wenige kennen. Und mit der lässt sich die Zufriedenheit im Team aktiv planen.

Positive Leadership - wie man Mitarbeiter motiviert

Nur ein motiviertes und zufriedenes Team erbringt Höchstleistungen. Genau hier setzt der Positive Leadership Ansatz an.

Ist Zufriedenheit planbar?

Der Positive Leadership-Ansatz entwickelte sich aus einer neuen Schule der Psychologie, die Ende der 1990er-Jahre aufkam. Martin Seligman griff damals den Ansatz der positiven Psychologie auf und machte ihn populär. Bislang wurde Psychologie defizitär betrieben: Man beschäftigte sich in erster Linie mit den Schwächen eines Menschen, um diese zu kompensieren.

Seligman versuchte, die positiven Elemente eines menschlichen Wesens zu verstärken, um damit gezielt Glücksgefühle zu produzieren. Damit folgte er der in den 80er-Jahren aufgekommenen Glücksforschung, nach der sich Glück und Zufriedenheit eines Menschen bewusst steuern lassen.

Aus der positiven Psychologie entwickelte sich ein völlig neuer Ansatz zur Mitarbeiterführung: Positive Leadership, das vor allem durch die Ökonomen Kim Cameron, Utho Creusen und Ruth Seliger vorangetrieben wurde. Bei diesem Modell ist der Teamleiter über den Führungsstil darum bemüht, Mitarbeiter zu motivieren und sie dadurch zu höherer Leistung anzuspornen.

Glückliche Mitarbeiter, erfolgreiche Unternehmen

IKEA, Media-Markt, Saturn oder Metro haben es vorgemacht: Positive Führung ließen diese Unternehmen groß werden. Der Wirtschaftswissenschaftler Fred Luthans konnte nachweisen, dass schon kleine Veränderungen im Führungsstil in Richtung Positive Leadership große Auswirkungen auf den Unternehmenserfolg haben.

Im Gegenzug errechnete das Hamburgische Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) den finanziellen Ausfall deutscher Unternehmen, der jährlich aufgrund von unglücklichen Mitarbeitern entsteht, und kam auf die stolze Summe von 364 Milliarden Euro. Der Hotelier Bodo Janssen setzte gezielt auf glückliche Mitarbeiter und konnte damit die Mitarbeiterzufriedenheit seit 2011 um 80 Prozent und den Umsatz um 50 Prozent steigern.

Werfen Sie alte Muster über Bord

Damit Sie als Vorgesetzter Positive Leadership anwenden können, müssen Sie sich von eingefahrenen Denkmustern verabschieden. Wir alle sind darauf trainiert, unsere Schwächen zu verbessern. Für manche Lebenssituationen sinnvoll, ist diese Vorgehensweise jedoch selten besonders motivierend. Warum sollten Sie Ihre Mitarbeiter also nicht genau da einsetzen, wo sie am besten sind, und sie von ungeliebten Aufgaben entbinden? Passen Sie die Aufgabenverteilung an die Talente Ihrer Mitarbeiter an. Sie werden erstaunt sein, wie schnell die Motivation ansteigt.

Treffen Sie gemeinsame Entscheidungen

Ein „Positive Leader“ schafft Rahmenbedingungen, um das Engagement der Mitarbeiter zu erhöhen. Dafür ist neben gezieltem Talentmanagement wichtig, die Mitarbeiter in Entscheidungen mit einzubinden. Wer sich ein Ziel selber setzen darf, glaubt auch daran, dass er es erreichen kann, und wird es mit viel Ehrgeiz verfolgen. Als Führungskraft sollten Sie deshalb erkennen, wo Entscheidungsspielräume für Ihre Mitarbeiter liegen und diese respektieren. Nach Möglichkeit kann er diese sogar ausweiten.

Begeistern Sie mit einer Vision

Wenn Sie Mitarbeiter von erfolgreichen Unternehmen fragen, ob sie stolz sind, dort zu arbeiten, werden Sie in der Regel auf Zustimmung stoßen. Diese Begeisterung kann durch ein starkes Gemeinschaftsgefühl und eine verbindende Unternehmensvision entstehen. Geben Sie Ihren Mitarbeitern deshalb etwas, an das sie glauben können, eine Idee, mit der sie sich identifizieren und für die sie einstehen können.

Lassen Sie der Motivation freien Lauf

Wenn Sie alle Rahmenbedingungen geschaffen haben, um Ihre Mitarbeiter zu motivieren, und diese ihren Talenten entsprechend eingesetzt haben, passiert etwas Erstaunliches. Ihre Mitarbeiter gehen in ihrer Arbeit regelrecht auf. Flow nennt sich der Zustand, den wir alle vom Sport, Lesen oder Musizieren kennen. Zeit und Raum verschwinden und man taucht vollständig in seine Tätigkeit ab. Flow geht einher mit einem Glücksgefühl und führt zu meist sehr guten Ergebnissen. Ähnlich wie Motivation lässt sich auch Flow nicht erzwingen. Versuchen Sie also herauszufinden, welcher Mitarbeiter bei welchen Tätigkeiten in den Flow gerät.



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