So schaffen Sie für Ihre Kollegen Mehrwert

Vor ein paar Jahren habe ich an einem interessanten Workshop zum Thema Führungsverhalten teilgenommen, in dem wir unter anderem die 3 wichtigsten Dinge identifizieren sollten, an denen wir gerne im Bezug auf uns selbst arbeiten würden. Damit waren nicht notwendigerweise Arbeitsqualitäten gemeint. In meinem Fall listete ich zwischenmenschliche Fähigkeiten auf: 1) Wertschätzung anderer, 2) Mehrwert für andere schaffen, 3) Zeit mit anderen verbringen (und zwar nicht mithilfe von technologischen Kommunikationsmitteln). Ich habe mich auch bei den anderen Teilnehmern umgehört und die Frage, die sich die meisten stellten, lautete: Wie schaffe Ihr für andere Mehrwert?

In den vergangenen sechs Monaten habe ich mir diese drei Punkte zu Herzen genommen. Jedoch ist es oft nicht einfach, an derartigen Ideen dranzubleiben und sie direkt umzusetzen. Oft scheitere ich damit aber ich gebe nicht so einfach auf. Mehrwert für andere zu schaffen ist sicherlich die abstrakteste dieser Ideen und ich habe sie stets missverstanden. Ich habe sie nie im Kontext der Arbeit und der Geschäftswelt betrachtet sondern mich auf die Realität und meine Beziehungen konzentriert. Aber auch an unserem Arbeitsplatz haben wir Beziehungen und Beziehungen bedeuten Arbeit – auch und besonders die Zusammenarbeit in Teams. Und diese Arbeit kann sehr zerrend sein.

Fast Company schlägt 3 Möglichkeiten vor, wie Sie Mehrwert für andere schaffen, der bestehen bleibt.

Zwar bezogen sich Fast Company vorwiegend auf den Industriesektor, ich habe mir jedoch erlaubt, die Ideen an den Umgang von Mitarbeitern untereinander anzupassen. Und das ist daraus entstanden:

  • Neuer Mehrwert: Auch wenn Team-Settings schrittweise Mehrwert schaffen können, warum sollten Sie nicht etwas Neues ausprobieren? Facebook & Apple hatten hierzu kürzlich eine Idee. Sicherlich erscheinen diese Maßnahmen sehr einseitig aber dennoch schaffen Sie Mehrwert und können bewirken, dass Mitarbeiter im Unternehmen verbleiben.
  • Zusätzlicher Mehrwert: Die meisten Unternehmen und Führungskräfte glauben, dass Sie dem Arbeitnehmern einen Gefallen tun, wenn sie sie/ihn einstellen. Dennoch handelt es sich dabei um eine Beziehung, von der beide gleichermaßen profitieren können und diese Idee sollte jedes Unternehmen im Hinterkopf behalten. Wir haben ein paar Tipps für Sie, wie Sie ein zufriedenes und glückliches Arbeitsumfeld schaffen können und ich werde nicht müde zu betonen, wie wichtig dies ist.
  • Besserer Mehrwert: Mehrwert bedeutet auch dem Gegenüber mehr Qualität zu bieten. Dies ist jedoch nur möglich, wenn ein Manager oder Vorgesetzter die Arbeitsweise seiner Mitarbeiter kennt und versteht. Was treibt sie an? Warum kommen sie jeden morgen in die Arbeit? Was motiviert sie? Wie kommunizieren sie am liebsten? Diese Fragen müssen Sie sich unbedingt stellen, wenn Sie Mehrwert für andere schaffen wollen.

Als Berufstätige mit vielen Verantwortungsbereichen im persönlichen Leben habe ich mehr als genug um die Ohren. Also mache ich Abstriche. Dies hat mich nachdenklich gemacht: Ich mache genau bei den Menschen Abstriche, die mir keinen Mehrwert bieten. Dies bedeutet jedoch, dass auch ich selbst diesen Personen keinen Mehrwert biete und sie deshalb keinen Grund sehen, warum sie sich bemühen sollten. Die meisten Menschen schenken einer Unterhaltung nur 25% ihrer Aufmerksamkeit. Wenn ich also kein guter Zuhörer bin, dann verschwinde ich relativ schnell vom Radar einer Person – und das ist nur fair.

Zurück zu meinerm Workshop: Für einen Teil meiner Aufgabe habe ich eine Methode angewendet. Generell finde ich, dass Beziehungen etwas sehr intuitives sind. Ich gebe jedoch zu, dass auch ich gerne mal ein Hilfsmittel zur Hand nehme. Ich habe mich dabei an den Büchern „Managing from the heart“ von Bracey und Sanford „Creating Value“ von Havens und Paul orientiert. Dabei geht es vor allem darum, Empathie zu zeigen, was meiner Meinung nach eine der wichtigsten Führungsqualitäten ist, besonders, wenn es sich um höhere Hierarchien und den Management-Bereich handelt. Mir gefällt diese Richtlinie, auch wenn sie etwas kitschig ist.

Es ist nur ein kleines Hilfsmittel. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Idealen des Zuhörens, des Internalisierens eines Problems und des Respekts und der Anerkennung von anderen. Dies ist Voraussetzung dafür, wenn man empathisch gegenüber anderen sein möchte. Es ist für jeden das Einfachste, Schwierigkeiten einfach auf Teammitglieder abzuwälzen. Es bedarf weitaus mehr Mut in Konfrontation zu gehen und die Perspektive anderer zu übernehmen.

Eine Freundin weigerte sich einmal zu einem Meeting zu erscheinen, weil dies ihrer Meinung nach nicht oberste Priorität hatte. Ich mag ihre Direktheit. Aber ich hätte mir gewünscht, dass sie sich darüber im Klaren gewesen wäre, dass diese Ausdrucksweise sie von dem Radar vieler Leute strich. Sie hat dadurch die Möglichkeit verloren, ihren Horizont zu erweitern und mit anderen in Beziehung zu treten oder deren Perspektive kennenzulernen. Natürlich wird die Menschen, die meine Freundin wirklich mögen, dies nicht interessieren aber man sollte sich dessen dennoch bewusst sein.

Zumindest hat es mich nachdenklich gestimmt, warum ich mich so unwohl gefühlt habe. Ich bin nicht mehr 20 Jahre alt, als Teilnahmslosigkeit noch cool war. Zumindest ist dies nicht das Ideal, nach dem ich strebe.

Anmerkung: Die ursprünglichen Ideen finden Sie hier.



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