Scheitern als Chance: So machen Sie das Beste aus Misserfolgen

Da ist sie, schwarz auf weiß, die bittere Wahrheit. Ihr Projekt, dem Sie sich monatelang hingebungsvoll gewidmet haben, hat sich als Fehlschlag entpuppt. Als Projektleiter kommen Sie nicht umhin, die Verantwortung für den Misserfolg zu übernehmen. Dieser notwendige Schritt ist immer eine negative Erfahrung und wird mehr oder weniger schmerzhaft wahrgenommen. Doch wie soll es jetzt weitergehen? Was ist nun zu tun? Den Kopf in den Sand stecken und Trübsal blasen ist nicht empfehlenswert.

Scheitern als Chance

Denn in Scheitern verbergen sich auch neue ungeahnte Möglichkeiten. Hier erfahren Sie, wie Sie das Beste aus beruflichen Misserfolgen machen können und ein Scheitern als Chance nutzen können. Machen Sie sich bereit für neue Herausforderungen!

Perspektivwechsel: Scheitern als Chance sehen

Aus Fehlern lernt man wesentlich mehr als aus Erfolgen. Sie gehören unabdingbar zum Leben dazu und helfen, unsere Persönlichkeit zu entwickeln.

Spätestens seit Charles Darwin wissen wir, dass selbst eine so renommierte Instanz wie die Evolution sich dieses Prinzips bedient. Um die im Scheitern verborgenen Antriebskräfte aktivieren zu können, ist zunächst eine gründliche und ehrliche Fehleranalyse, sozusagen ein schonungsloser Reflexionsprozess, notwendig. Die Inanspruchnahme eines Mentors Ihres Vertrauens kann dabei durchaus hilfreich sein, da ein Außenstehender eine objektivere Sichtweise einbringen kann.

Warum hat Ihr Projekt nicht den gewünschten Erfolg gehabt? Sind in der Planungsphase wichtige Aspekte übersehen worden? Haben Sie Ihren Teammitgliedern in der Umsetzungsphase zu viel Freiraum gelassen? Oder waren Sie zu dominant und untergruben zielstrebig die Motivation der Mitarbeiter?

Sind die beteiligten Fehlerquellen erst einmal identifiziert, so können Sie daran arbeiten, diese zu eliminieren. Die innere Bereitschaft, sich aktiv mit den eigenen Fehlern auseinander zu setzten, wird sich spürbar positiv auf Ihre Performance auswirken. Wer viel leistet, hat die Möglichkeit, viele Fehler machen. Wichtig ist vor allem, einen gemachten Fehler nicht zu wiederholen und das Scheitern stets als Chance für Weiterentwicklung zu sehen. Ihr nächstes Projekt wird es Ihnen danken.

Auf zu neuen Ufern

Vielleicht ist die Sache aber auch noch komplexer, vielleicht ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, endlich auf Ihre innere Stimme zu hören. Ständig flüstert diese Ihnen zu, dass Sie sich im jetzigen Job einfach nicht optimal aufgehoben fühlen. Schließlich wollten Sie anfangs zu gerne in einem Start-up-Unternehmen beginnen, da Ihnen das kreative Umfeld und die flachen Hierarchien sehr zusagten.

Doch letztlich scheuten Sie das damit verbundene gewisse Risiko und landeten schweren Herzens in konventionellen Strukturen. Ihre kleine Krise zeigt Ihnen nun plötzlich die Möglichkeit auf, das Scheitern als Chance zu begreifen und Ihrer beruflichen Laufbahn eine andere Richtung zu weisen. Nutzen Sie die Gunst der Stunde, die sich Ihnen plötzlich aufzeigt.

Für eine berufliche Neuorientierung ist es schließlich nie zu spät und innere Stimmen sind sowieso meistens im Recht. Gerade jetzt sind Sie besonders motiviert, noch einmal neu durchzustarten. Wenn nicht jetzt, dann wahrscheinlich nie!

Ist Scheitern jetzt „sexy“?

Im angloamerikanischen Sprachraum ist der Begriff des Scheiterns bei weitem nicht so negativ besetzt wie in unseren Breiten. Im Silicon Valley gehört es fast zum guten Ton, mindestens einmal gescheitert zu sein, bevor der Erfolg sich letztlich einstellte. Der Blick fällt nicht so sehr auf das immer vorhandene Risiko, sondern liegt auf den Möglichkeiten, den vorhandenen Chancen.

Es fehlt an der bei uns teilweise ausgeprägten „Vollkaskomentalität“. Doch auch hierzulande trägt das Scheitern nicht mehr so deutlich das Stigma des Versagens. Dies belegen auch die vielen Publikationen, die sich in letzter Zeit zunehmend dieser Thematik annehmen. Man muss sicher nicht so weit gehen, das Scheitern prinzipiell als „sexy“ zu empfinden, doch wird dieser Begriff zunehmend weniger negativ gesehen.

Die Chancen werden höher gewichtet als das Risiko und Eigenschaften wie Kreativität und Innovationsbereitschaft rücken verstärkt in den Fokus. Man werfe nur einen Blick auf die sich hier etablierende Gründerszene: Kaum 20 Prozent der Start-up-Unternehmen überstehen die ersten drei Jahre und trotzdem sind gerade sie Ideenproduzent und Motor des wirtschaftlichen Fortschritts.

Also begreifen auch Sie Ihr Scheitern als Chance. Trauen Sie sich, gehen Sie kalkulierbare Risiken ein und lernen Sie aus Ihren Fehlern. Wenn Sie später einmal einen Blick zurückwerfen, werden Sie vielleicht gewahr, das gerade in der Stunde einer schmerzhaften Niederlage die Saat gelegt wurde für eine befriedigende und erfolgreiche Karriere.

Über Marieke Arcadi:

marcadiNach ihrem Germanistik-Studium arbeitete Marieke Arcadi aufgrund ihres ausgeprägten technischen Interesses für diverse international tätige Unternehmen und Agenturen im Bereich Online Marketing / SEO. Aktuell ist sie hauptberuflich als Lehrende an einer allgemeinbildenden Schule tätig und gibt Seminare an der Universität Hamburg. Wenn Ihre beruflichen Belange es zulassen, widmet Marieke sich gern ausgiebigen Reisen, um fremde Kulturen und Sprachen kennenzulernen.


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