Sind Sie ein guter Mentor?

Würden Sie von sich behaupten, ein guter Mentor zu sein? Viele Führungskräfte und Senior Manager stellen sich selbst die Frage, ob sie ein potenzieller Mentor sind oder nicht. Hintergrund ist meist die eigene, positive Erfahrung mit dem Prinzip des Mentoring. Um selbst entscheiden zu können, ob Sie für die Rolle in Frage kommen, bedarf es ein wenig an Selbstanalyse. Die Wissenschaft zeigt uns, dass sich Mentoren durch eine Vielzahl von Persönlichkeitseigenschaften auszeichnen.

Sind Sie ein guter Mentor?

Um die Beziehung zwischen Mentor und Schützling positiv zu gestalten, muss ein Mentor über einige wichtige zwischenmenschliche Fähigkeiten verfügen. Mentoren werden von Schützlingen häufig aufgrund der Wärme, die sie ausstrahlen, und ihren guten Fähigkeiten als Zuhörer ausgewählt. Zudem zeichnen sich gute Mentoren durch bedingungslose Akzeptanz, persönliche Integrität, Werteüberzeugung und Einfühlungsvermögen gegenüber dem Schüler aus. Ein guter Mentor ist stets tough und fair zugleich und erwartet nur das Beste von sich selbst.

Am Beginn einer Mentorenschaft muss der Mentor seinen Schüler durch und durch verstehen können: Seine Talente, Schwächen, Ängste und persönlichen Herausforderungen in den verschiedensten Situationen. Sie müssen die Grundstruktur Ihrer Beziehung zueinander verstehen und Ihren Schützling in seinen Stärken bewertungsfrei bestätigen. Erst dann kann dieser die Wertschätzung auch als solche annehmen und weiter an sich arbeiten.

Es ist die Aufgabe des Mentors, die Qualitäten der Beziehung zu seinem Schützling stets zu validieren: Welche Verantwortungsbereiche hat wer zu übernehmen, wie oft treffen Sie sich zu Diskussionen, welchen Arbeitsstil verfolgen Sie, wie sehen Ihre jeweiligen Komfortzonen aus? Um zu verhindern, dass Ihre Mentorenschaft aus dem Gleichgewicht gerät und dysfunktional wird, ist es wichtig, dass Sie als Mentor Ihre Erwartungen klarstellen.

Sobald Sie Ihre Erwartungen klar vorgetragen und Ihre Grenzen definiert haben, sind Sie bereit für die Rolle eines Mentors. Es gibt verschiedene Art und Weisen, wie Sie die Karriere Ihres Schützlings positiv beeinflussen können:

Stellen Sie klare Anforderungen and Ihre Leistungserwartungen

Und geben Sie sich nie mit etwas geringerem zufrieden. Sie können als Mentor stets erwarten, dass Ihr Schützling danach strebt, eine gute Leistung abzuliefern. Erwarten Sie jedoch nie Perfektion. Zeigen Sie Ihre Wertschätzung durch positive Rückmeldungen.

Kurzfristige und langfristige Ziele setzen

Als Mentor müssen Sie die Träume und Vorstellungen Ihres Schützlings verstehen und die entsprechenden Möglichkeiten bieten können, damit diese Ziele erreichbar werden. Legen Sie Etappenziele fest und verlieren Sie Ihr nächtes Ziel nie aus den Augen.

Seien Sie ein engagierter Lehrer

Nehmen Sie sich die Zeit, um genaue Anweisungen zu geben, wo nötig. Vermitteln Sie Ihrem Schützling die Fähigkeiten, die Ihnen wichtig sind und die Ihrer Meinung nach eine Führungskraft aufweisen sollte. Fordern Sie Ihren Schüler heraus und ermutigen Sie ihn dazu, seine/ihre eigenen professionelle Identität zu entwickeln.

Geben Sie Ihrem Schützling die Möglichkeit, sich zu beweisen

Stellen Sie sicher, dass andere die Mühen Ihres Schützlings erkennen und diese auch als solche anerkannt werden. Schaffen Sie Raum für effektive Zusammenarbeit, vor allem mit anderen wichtigen Führungspersönlichkeiten in Ihrem Unternehmen.

Unterstützen Sie Kreativität

Seien Sie selbst ein Vorbild in Sachen Innovation, Risikobereitschaft und kreativem Problemlösen. Geben Sie Ihrem Schüler die Möglichkeit, neue Methoden auszuprobieren und haben Sie stets ein offenes Ohr für Probleme, die während dieses Prozesses auftreten.

Liefern Sie konstruktive Kritik

Bekämpfen Sie kontraproduktives, unprofessionelles und karrierehemmendes Verhalten. Geben Sie stets Feedback zu der Leistung Ihres Schüztlings, sodass sie/er sich entsprechend weiterentwickeln kann. Schaffen Sie die Grundlagen für professionelle Integrität, indem Sie mit gutem Beispiel vorangehen. Vereinbaren Sie eine regelmäßige Evaluation von jedem Projekt.

Sie werden Ihr Leben lang eine positive Beziehung zueinander aufrechterhalten wollen. Irgendwann wird Ihr Schützling jedoch so erfolgreich sein, dass er/sie nicht mehr auf Ihre aktive Unterstützung angewiesen ist. Bevor Sie jedoch die Beziehung abrupt beenden, sollten Sie sie neu definieren – und zwar beide von Ihnen.



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