Unsere Zeit ist von wissenschaftlichem und technischem Fortschritt geprägt, der auch auf dem Arbeitsmarkt zu spüren ist. Er zeigt seine Auswirkungen in immer schnelleren Innovationen und der rasant anwachsenden Digitalisierung aller Bereiche. All diese Faktoren wirken sich positiv auf den MINT-Sektor aus. Der Stellenwert von „MINTlern“, also Experten aus Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, steigt – denn sie sind als Technologieexperten mit Forschungs- und Entwicklungs-Know-how in den verschiedensten Branchen sehr gefragt.
So gab es laut Arbeitsagentur 2015 rund 7,5 Millionen sozialversicherungspflichtige Beschäftigte in einem MINT-Beruf, von denen lediglich ein Fünftel einen akademischen Hintergrund hatte. Allerdings nimmt die Zahl der Studienanfänger in allen MINT-Fachrichtungen zu und auch die Absolventenzahlen werden in den nächsten Jahren zunehmend steigen. Im EU-Vergleich sind deutsche Hochschulabsolventen in der Spitzengruppe: 29,1 Prozent aller Studierenden erlangten 2012 einen MINT-Abschluss – fast 7 Prozent mehr als der EU-Durchschnitt.
Informatiker und Techniker sind gefragt
Mit neun von zehn MINT-Stellenangeboten findet sich die größte Nachfrage an MINTlern im Technikbereich, im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von fast 10 Prozent. Insgesamt wird die Nachfrage an MINT-Fachkräften weiter ansteigen. So gibt die Arbeitsagentur an, dass 2015 gut jede vierte neu gemeldete Stelle auf MINT-Fachkräfte ausgelegt sei, womit ein Zuwachs von 4 Prozent zum Vorjahr zu verzeichnen ist.
Zudem fördere der technologische Fortschritt in fast allen Lebens- und Arbeitsbereichen den Bedarf an Fachkräften, wie auch Christian Düngfelder, Geschäftsführer der Personalberatung MINT Solutions, bestätigt: „Über alle Hierarchiestufen werden Leute gesucht, aber natürlich am meisten Entwickler mit Berufserfahrung.“ Eine hohe Nachfrage sei den Experten zufolge deshalb besonders im technischen Bereich festzustellen, wenn neue Technologien oder Software-Tools gesucht werden.
MINT steht für Zukunft
Die Zunahme einer MINT-Fachkräftelücke bestätigt auch Prof. Dr. Axel Plünnecke, Leiter des Kompetenzfeldes Bildung, Zuwanderung und Innovation des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Die demografische Verteilung im MINT-Sektor, in dem jede dritte Fachkraft über 50 Jahre ist, lässt auf einen hohen Bedarf an qualifizierten Nachwuchskräften schließen. In MINT-Expertenberufen sieht Plünnecke den Bedarf vor allem bei den Ingenieuren und Informatikern. Die technologischen Fachbereiche haben im Zuge der digitalen Transformation an Bedeutung gewonnen.
Auch Bundeskanzlerin Merkel hielt auf dem vierten nationalen MINT-Gipfel in Berlin fest, dass MINT für die Zukunftsbranchen wie Umwelttechnik, Energieversorgung, Informationstechnik oder Biotechnologie steht. Dabei sind die Grenzen der Fachbereiche fließend – MINTler sind Allrounder: Informatik funktioniert nicht ohne Mathematik und Technik nicht ohne naturwissenschaftliches Verständnis und räumliches Vorstellungsvermögen.
Wachsende Aufmerksamkeit zu guten Konditionen
Nicht nur der steigende Bedarf an MINTlern aufgrund des demografischen sowie des digitalen Wandels macht den Sektor äußerst attraktiv, auch die Gehälter von MINTlern sind ein großer Pluspunkt. Nach Angabe von MINT Solutions lassen sich im Bereich Elektrotechnik die höchsten Gehälter erzielen. Ähnliches ergeben die von Experteer ermittelten Gehaltsdaten, bei denen das Jahresdurchschnittsgehalt männlicher Senior Manager verschiedenster Branchen verglichen wurde. Die Jahresdurchschnittsgehälter im MINT-Bereich werden kaum übertroffen:
- Electrical, Electronic and Mechanical Engineering: 120.079 Euro (MINT)
- Information Technology: 120.253 Euro (MINT)
In anderen Branchen sieht das ganz anders aus:
- Medicine and Health: 105.773 Euro
- Media: 102. 139 Euro
- Construction and Real Estate: 97.196 Euro
Welche Fähigkeiten brauchen MINTler?
Im MINT-Sektor kann man gut verdienen und der wachsende Bedarf an Nachwuchs- sowie bereits ausgebildeten Fachkräften ist nicht zu leugnen. Umso interessanter ist es, welche Eigenschaften und Qualifikationen Headhunter von MINTlern in Spitzenpositionen erwarten. Christian Düngfelder von MINT Solutions gibt an, dass bei Topkandidaten vor allem gut ausgebildete Soft Skills wertgeschätzt werden.
„Kommunikative Fähigkeiten, Teamgeist und interdisziplinäres Denkvermögen werden von den meisten Arbeitgebern hoch geachtet.“ Darüber hinaus zählen unternehmerisches und zugleich innovatives Denken sowie erste Praxis- und interkulturelle Erfahrungen zu den gern gesehenen Eigenschaften, die dabei helfen, sich positiv von der Masse abzusetzen. Zudem sollten die MINTler eine klare berufliche Ausrichtung verfolgen – auch wenn ihre grundlegende Ausbildung sie als Allrounder auszeichnet, da sie fächerübergreifend über elementare Kenntnisse im mathematischen, mechanisch-technischen und naturwissenschaftlichen Bereich verfügen. Dennoch seien laut MINT Solutions Spezialisten gefragt, um im Top Level des jeweiligen Bereiches erfolgreich zu sein.
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