Leistung am Arbeitsplatz

Stress macht Sie besser! Wenn Sie ihn richtig nutzen…

Stress ist anstrengend, klar. Doch neue Forschungsergebnisse zeigen, dass Stress am Arbeitsplatz auch leistungsfähiger und sogar glücklicher machen kann – allein, indem man ihn von einer positiveren Seite betrachtet.

Stress am Arbeitsplatz ist Ansichtssache. Denn mit der richtigen Einstellung lässt er sich in Stärke verwandeln.

Statt Stress als Krankheit zu betrachten, fordern Experten dazu auf, sich auf dessen positive Auswirkungen zu konzentrieren. Stress kann nämlich durchaus förderlich sein – er motiviert und sorgt dafür, dass man gelegentlich über sich selbst hinaus wächst. Und allein eine positive Herangehensweise an das Thema, kann den Effekt beeinflussen, den Stress auf uns ausübt.

Psychologin Melanie Greenberg ist anerkannte Expertin im Stressmanagement. Foto © Stephanie Mohan

Wenn Sie also das nächste Mal gestresst sind, hat Psychologin Melanie Greenberg einige wertvolle Tipps für Sie, mit denen Sie Stress in Stärke verwandeln können.

  1. Motivation holen: Sie kennen die Zeichen von Stress: Das Herz schlägt schneller, Sie atmen schwerer und Ihre Hände fangen an zu schwitzen. Das ist Ihr Körper, der versucht, Ihre Energiereserven zu mobilisieren. Und diese Energie hilft Ihnen dabei, besser unter einer extremen Situation zu agieren. Ihr Körper weiß, wie er sich auf eine Herausforderung vorbereiten muss und verwandelt Sie in eine „Business-Maschine“, die schneller und leistungsfähiger ist.
  2. Das Positive sehen: Um zu verhindern, dass Stress negative körperliche Symptome hervorruft, sollten Sie versuchen, ihn als etwas Positives zu sehen. Machen Sie sich bewusst: Das ist Ihr Leben – Sie haben die Kontrolle über diese Situation. Es liegt ganz an Ihnen, wie Sie damit umgehen. Dieser mentale Trick schützt Ihren Körper und hilft Ihnen dabei, zu handeln statt in Schockstarre zu verfallen.
  3. Darüber reden: Stress macht sozial, denn in einer Stresssituation wird das „Kuschelhormon“ Oxtytocin freigesetzt. Es sorgt dafür, dass Sie sich mit anderen austauschen wollen. Das Hormon stärkt, heilt und schützt das Herz von den Auswirkungen von Stress. Hören Sie also auf Ihre natürlichen Instinkte und setzen Sie in herausfordernden Situationen auf die Unterstützung Ihrer Freunde und Familie – es hilft.
  4. Pausen einlegen: In stressigen Zeiten ist es besonders wichtig, sich Auszeiten zu gönnen und zwischendurch auf andere Gedanken zu kommen. Ob Sie dafür eine Runde Laufen gehen, einmal um den Block marschieren oder eine Kaffeepause mit einem Kollegen zu machen. Die Momente, in denen Sie nicht über einem Problem brüten, geben Ihnen die Gelegenheit, es anschließend aus einer gewissen Distanz heraus zu betrachten. Und zu re-evaluieren. Vielleicht liegt die Lösung viel näher als Sie denken!
  5. Reflektieren: Wenn Sie eine stressige Situation überstanden haben, ist es nur menschlich, die Situation wieder und wieder im Kopf herumzuwälzen. Das ist ok – aber denken Sie dabei nicht nur über das Negative nach. Denn auch aus einer unangenehmen Situation haben Sie gelernt. Sie haben die Situation gemeistert. Sie sind großartig!

„Wenn wir mit einer bestimmten Herausforderung konfrontiert sind – zum Beispiel mit einer Präsentation, einem Jobinterview oder einem Examen – fühlen wir uns eine Weile lang gestresst. Doch danach fühlen wir uns besser als davor. Wir fühlen uns motiviert, hoffnungsvoll, selbstbewusst. Wenn wir das geschafft haben, können wir auch noch mehr schaffen! Mit jeder gemeisterten Herausforderung werden wir resilienter und sogar mutiger“, sagt Psychologin Melanie Greenberg.

Stress am Arbeitsplatz ist normal. Und ein Teil unseres Lebens – es wird immer Fristen geben, Pflichten und unangenehme Situationen in der Arbeit geben. Ohne wäre das (Arbeits-) Leben ja auch ganz schön langweilig. Wenn Sie also vor der Wahl stehen: Nehmen Sie das schwierige, aber spannende Projekt an oder doch lieber das leichte? Fragen Sie sich, woraus Sie mehr für sich selbst ziehen können. Woran werden Sie wachsen? Sie haben alles, was Sie brauchen, um mit Stress fertig zu werden. Denn letztlich ist Stress eine Frage der Perspektive – und die haben Sie selbst in der Hand.



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