Heute ist die Förderung von Nachwuchskräften wichtiger denn je. Da geburtenschwache Jahrgänge und Fachkräftemangel zunehmend für einen Personal-Engpass sorgen, ist es unerlässlich, die Fach- und Führungskräfte von morgen im eigenen Unternehmen zu entwickeln. Auch für das Recruiting spielt die aktive Talentförderung und Weiterentwicklung von Mitarbeitern eine große Rolle. Diese signalisieren für die knappen hochqualifizierten Bewerber beste Karrierechancen und machen Unternehmen als Arbeitgeber attraktiver.
Die Talentförderung für Nachwuchskräfte sollte für jeden Arbeitgeber heute auf der Prioritätenliste ganz oben stehen.
Wichtiges Instrument gegen den Fachkräftemangel
Die Talentförderung für Nachwuchskräfte sollte für jeden Arbeitgeber heute auf der Prioritätenliste ganz oben stehen. Schließlich stehen Unternehmen immer häufiger vor der Herausforderung, passende Kandidaten für ihre offenen Stellen zu finden. „Angesichts des Fachkräftemangels wird es für Unternehmen immer wichtiger, ihre Fach- und Führungskräfte selbst zu entwickeln, statt sie von außen zu rekrutieren“, sagt Christine Jankowski, Head of Global Recruiting & HR Services beim Automobilzulieferer HELLA. Auch wird es immer wichtiger, die bestehenden Mitarbeiter im Betrieb zu halten. Wer keine entsprechenden Förderprogramme bietet, riskiert, dass Fach- und Führungskräfte ihren nächsten Karriereschritt außerhalb des Unternehmens machen, so Jankowski.
Auch für das Recruiting und Employer Branding ist die Talentförderung ein entscheidender Faktor, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. „Bewerberinnen und Bewerber erwarten heutzutage nicht nur einen ‚Job‘, sondern auch zahlreiche Leistungen rund um ihren Arbeitsplatz – dazu gehören auch immer gute Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Wer hier als Arbeitgeber wirklich gute Optionen und sichere Perspektiven bietet, ist somit klar im Vorteil“, erklärt Christine Jankowski.
Talentförderung richtig umsetzen
Doch wie sieht eine effektive Talentförderung konkret aus? Studien zeigen, dass das große Potential zahlreicher Mitarbeiter oft ungenutzt bleibt und diese deutlich mehr leisten und mehr Verantwortung übernehmen könnten. Talentförderung beginnt beim Erkennen und Identifizieren von geeigneten Mitarbeitern. Idealerweise hat man ein standardisiertes Talent-Management-System im Unternehmen implementiert, in dem alle Führungskräfte nach den gleichen Regeln Talente erkennen und deren Potential bewerten. Sind die entsprechenden Talente erkannt, gibt es vielfältige Fördermaßnahmen, die an verschiedenen Ebenen ansetzen. Das Spektrum reicht von Schulungen über eine Veränderung oder Ergänzung der bisherigen Aufgabenschwerpunkte bis hin zur Vergabe von mehr Verantwortung. Spezielle Programme zur Förderung der Talente sollten die jeweiligen Schritte unterstützen und begleiten.
Der Klassiker für Hochschulabsolventen: Das Trainee-Programm
Die Talentförderung sollte bereits beim Einstieg ins Unternehmen beginnen. Wie viele andere Konzerne bietet auch HELLA für Berufsanfänger neben dem Direkteinstieg ein Trainee-Programm an, zum Beispiel in den Bereichen Entwicklung, Produktion, Qualität und Programmmanagement sowie zentralen Konzernfunktionen wie Human Resources, IT, Vertrieb, und Logistik. Dabei garantiert HELLA den Teilnehmern des International Graduate Programs sogar von Anfang an eine Zielposition nach Programmende und kombiniert so Nachwuchsförderung mit Sicherheit.
„Im Trainee-Programm bei HELLA können junge Absolventinnen und Absolventen in kurzer Zeit die verschiedenen Aufgaben innerhalb eines Bereichs kennenlernen. Sie sammeln in sechs verschiedenen Projekteinsätzen über 18 Monate umfangreiche erste Berufserfahrung – so sind sie bestens für ihre berufliche Zukunft vorbereitet. Dabei suchen wir natürlich nach qualifizierten Nachwuchskräften, die nach dem Programm eine verantwortungsvolle Rolle in unserem Unternehmen einnehmen können“, sagt Christine Jankowski.
Auch hier gibt es bereits zahlreiche Fördermaßnahmen. „Während des Programms nehmen unsere Trainees unter anderem an Schulungen zu den Themen Präsentationstechniken, strategische Steuerungsgrößen und Persönlichkeitsentwicklung teil. In einem Persönlichkeitsseminar reflektieren die Trainees ihre eigene Person hinsichtlich ihrer Stärken und Neigungen, ihrer Verhaltensmotive und Denkmuster und lernen verschiedene Persönlichkeitstypen kennen. Die fachliche Weiterentwicklung erfolgt individuell je nach Schwerpunkt des Programms. Außerdem stehen ihnen erfahrene Mentoren aus dem Middle- oder Top-Management sowie Stations-Coaches mit Rat und Tat zur Seite. Auch in die Auswahl und Gestaltung ihrer Zielposition werden die Trainees aktiv mit einbezogen“, erklärt die Leiterin des globalen Recruitings bei HELLA. Nach Ablauf des Programms bleiben die Nachwuchskräfte im Austausch mit den Mentoren und können dieses Netzwerk nutzen, wenn es um die weitere Karriereplanung geht.
Programme für Top-Talente mit erster Berufserfahrung
Darüber hinaus hat HELLA auch ein Programm für Top-Talente aus der Automobilindustrie mit erster Berufserfahrung entwickelt. „In dem zweijährigen HELLA Executive Leadership Program werden diese auf eine zukünftige Führungsaufgabe im Konzern vorbereitet. Internationale Projekteinsätze in verschiedenen Funktionen bieten die Chance, die eigenen Kenntnisse schnell zu erweitern und sich persönlich weiterzuentwickeln“, sagt Christine Jankowski.
Fazit
Die Beispiele des Automobilzulieferers HELLA zeigen, wie man die Talentförderung für Nachwuchskräfte gestalten kann. Für hochqualifizierte Hochschulabsolventen oder junge Kandidaten mit erster Berufserfahrung steigern diese Programme die Attraktivität des Arbeitgebers deutlich. Unternehmen können auf diese Weise ihre Fach- und Führungskräfte von morgen im eigenen Haus selbst heranziehen.