Mobilität und Karriere

Beruflich durchstarten – wann sich ein Umzug für Sie lohnt

Ihnen wurde eine neue Stelle in einer anderen Stadt angeboten? Die Aussicht auf einen Stellenwechsel und den damit verbundenen Umzug kann aufregend und beängstigend zugleich sein. Bevor Sie zusagen und einen Umzug für den Beruf wagen, sind einige wichtige Fragen zu klären. Nehmen Sie sich die Zeit und werden Sie sich klar darüber, ob Sie für die neue Stelle wirklich einen Ortswechsel in Kauf nehmen wollen. Vielleicht bietet sich Pendeln als kostengünstige und einfache Alternative zum permanenten Umzug an?

Müssen Sie für Ihren Beruf sowieso viel reisen? Dann lohnt sich der Umzug in eine neue Stadt oft nicht. Sind Sie dagegen vorwiegend im Büro und ständiges Reisen und lange Wege nicht ihr Ding, dann ist ein Umzug oft die bessere Option.

Die Bereitschaft beruflich auf Achse zu sein, hängt von vielen verschiedenen Fakten im privaten und beruflichen Umfeld ab. Die Experteer-Datenbank liefert hier spannende Einblicke: 22 Prozent der Experteer-Mitglieder weltweit weisen eine hohe Reisebereitschaft auf und sind bereit bis zu 75 Prozent ihrer Arbeitszeit auf Achse zu sein. Bei fast einem Fünftel der Kandidaten ist die Reisebereitschaft sogar noch höher ausgeprägt: Sie sind bereit, mehr als drei Viertel ihrer Arbeitszeit auf Achse zu sein.

Bei der überwiegenden Mehrheit der Experteer Kandidaten allerdings, nämlich 60 Prozent, ist die Reisebereitschaft sehr gering bis durchschnittlich ausgeprägt. Sie wollen mindestens die Hälfte Ihrer Zeit vom Büro aus arbeiten. Wer das Hin und Her also satt hat, sollte die Option des festen Umzugs in Betracht ziehen.

Und gerade für diese Gruppe bietet das Pendeln zum neuen Arbeitsplatz eine gute Alternative zum permanenten Umzug.

Reisewilligkeit von Kandidaten international. Basierend auf Daten von Experteer

Ob sich der Ortwechsel oder auch langfristiges Pendeln für Sie tatsächlich lohnt, hängt von einer Reihe weiterer Faktoren ab. Die folgende Liste an Fragen hilft Ihnen bei der Entscheidungsfindung.

Diese 20 Fragen sollten Sie sich vor einem Umzug für den Beruf stellen:

  1. Wird mir mein neuer Beruf wirklich gefallen?
  2. Wo werde ich wohnen?
  3. Wer bezahlt den Umzug?
  4. Welche Lebenshaltungskosten erwarten mich in der neuen Stadt?
  5. Wie sehen die Zukunftsperspektiven für das Unternehmen oder den Beruf aus?
  6. Kann ich mich in dem neuen Beruf weiterentwickeln und dazulernen?
  7. Passt die Unternehmenskultur zu mir? Passt die neue Stadt zu mir und meiner Familie?
  8. Wird es mir leicht fallen, neue Freunde zu finden?
  9. Ergeben sich durch den Umzug mehr berufliche Chancen als in meiner jetzigen Situation?
  10. Welche Vorteile ergeben sich durch den Stellenwechsel? Überwiegen diese die Hürden?
  11. Unterstützt mich mein Partner? Wo wird sie oder er arbeiten?
  12. Was hat die neue Stadt neben der Arbeit zu bieten?
  13. Was lasse ich alles zurück?
  14. Komme ich gut mit Veränderungen zurecht?
  15. Wo können meine Kinder zur Schule gehen?
  16. Wie sieht die Nachbarschaft aus?
  17. Wie ist das Wetter in der neuen Stadt?
  18. Wie sieht mein Plan B aus, falls die berufliche Weiterentwicklung nicht gelingt?
  19. Wird meine Familie am neuen Wohnort glücklich sein?
  20. Glaube ich daran, dass ich mit dem Wechsel zufrieden sein werde?

Planen Sie den Ortswechsel und nehmen Sie die Chance wahr

Beruflich begründete Umzüge sind vor allem für diejenigen Spitzenkräfte interessant, die über die nötige Flexibilität verfügen. Wer durch die Familie und das soziale Umfeld an seinen Wohnort gebunden ist, für den stellt ein Umzug eine wesentlich größere Herausforderung dar. In jedem Fall ist es wichtig, sich gut zu informieren und die finanziellen Rahmenbedingungen zu prüfen.

Wer einen Karrierewechsel ins Ausland in Betracht zieht, sollte sich besonders gründlich vorbereiten. Laut der Migrationsstudie von Experteer zeigen Kandidaten im Ausland eine höhere Wechselbereitschaft. Sie verweilen im Schnitt 2 Jahre und 11 Monate beim neuen Arbeitgeber also 5 Monate weniger als Arbeitnehmer im Inland. Machen Sie sich also bereits im Vorfeld klar, wie lange Sie bleiben wollen – und welche Vorbereitungsmaßnahmen hierfür von Nöten sind.

Darauf ist beim Umzug für den Beruf zu achten

Senior Professionals, die eine neue Stelle in einer anderen Stadt oder gar im Ausland antreten, erwartet zunächst eine immense organisatorische Aufgabe. Für den neuen Arbeitgeber besteht keine gesetzliche Pflicht, sich an den Umzugskosten zu beteiligen oder Unterstützung zu bieten. Wie die Höhe Ihres neuen Gehalts sind auch solche freiwilligen Zuschüsse Verhandlungssache. Wenn Sie die Umzugskosten selbst tragen, können Sie diese zumindest als Werbungskosten geltend machen und von der Steuer absetzen. Heben Sie die Belege auf – die angefallenen Kosten für den Ortswechsel übersteigen in der Regel die Pauschalbeträge und müssen entsprechend nachgewiesen werden.

Sichert Ihnen Ihr neuer Arbeitgeber finanzielle Hilfe zu, unterliegt diese im Normalfall bestimmten Rückzahlungsfristen. Das Unternehmen kann in diesem Fall das Geld zurückverlangen, wenn Sie die Probezeit nicht bestehen oder innerhalb der festgelegten Frist kündigen.

Ein Umzug für den Beruf zahlt sich für Sie aus, wenn die beruflichen Chancen die Kosten und immateriellen Zugeständnisse überwiegen. Für das Pendeln spricht aber auch einiges: günstige Mieten außerhalb der Ballungszentren, soziale und berufliche Netzwerke am alten Wohnort und ein nervenaufreibender und kostenintensiver Umzug entfällt.

Ob die finale Entscheidung für Umzug oder Pendeln fällt, sehen Sie die Entscheidung wie einen Businessplan: Stellen Sie das Für und Wider gegenüber, ermitteln Sie die Ausgaben, schauen Sie sich Ihre persönlichen Ziele an und überlegen Sie sich auch eine Exit-Strategie.



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