Der richtige Umgang mit Recruitern

Headhunter plaudern aus dem Erfahrungskästchen

Schon das erste Gespräch mit einem Recruiter kann eine Hürde sein, an der manche Kandidaten scheitern. Headhunter erzählen, was sie von Kandidaten erwarten – und welchen Fauxpas man sich bei Recruitern lieber nicht leisten sollte.

Umgang mit Recruitern

Im Umgang mit Recruitern kann man vieles falsch machen. Headhunter erklären, wo die größten Stolperfallen lauern.

Der Umgang mit Headhuntern ist eine besondere Situation: Die Verheißung auf einen gut dotierten Job und eine neue anspruchsvolle Aufgabe ist groß. Herzklopfen oder schweißnasse Hände sind für die Bewerbern die üblichen Begleiter – geht es doch um sehr viel. Mit der richtigen Vorbereitung kann man der Nervosität ein Schnippchen schlagen. Deswegen haben wir verschiedenen Headhuntern zugehört. Was sollten Sie im Umgang mit Recruitern beachten?

1. Wenn der Headhunter zweimal klingelt …

Was tun, wenn sich am Telefon ein Headhunter befindet und Sie sich momentan im Büro unter Kollegen befinden? Eine knifflige Situation. Erni Curk, dem Managing Director bei Profil Group in Ljubljana, rät: Bewahren Sie einen kühlen Kopf! Fragen Sie den Headhunter einfach, ob sie nicht das Gespräch auf einen späteren Zeitpunkt verschieben können. Headhunter wissen sehr gut, dass Sie einen potenziellen Kandidaten in eine schwierige Lage bringen können. Deswegen werden sie in der Regel ohne zu zögern auf Ihr Angebot eingehen.

Kommt es alsdann zum „richtigen“ Telefonat sollten Kandidaten sich offen positionieren: Einerseits um die offene Stelle zu diskutieren und andererseits möglichst ehrlich erklären, wie Sie ihre derzeitige Position ausfüllen. So können verschiedene Punkte schnell geklärt werden.

Dieses erste Interview dient erstmal dazu, über die Anforderungen und Entwicklungsperspektiven der Anstellung zu informieren. Headhunter sind stets darauf bedacht ein hohes Maß an Vertraulichkeit beizubehalten – unabhängig davon, ob es zu einem weiteren Gespräch mit dem Kandidaten kommt oder nicht. Professionelle Kommunikation und aufrichtige Offenheit können jeden Bewerber für die nächste Runde qualifizieren und somit weitere Karrieremöglichkeiten eröffnen. Sollten Sie gerade nicht auf die ausgeschriebene Position passen, wird der Headhunter Sie im Hinterkopf behalten und eventuell ein anderes Angebot unterbreiten.

Haben Sie diese Hürde passiert, kommt es zum persönlichen Gespräch.

2. Welche Fragen muss der Kandidat gut vorbereitet haben?

Hier stehen natürlich die Klassiker der Bewerbungsfragen an erster Stelle. Es geht darum, wie der Kandidat sich selbst präsentiert, was er mitbringt und welches Potenzial er dem künftigen Unternehmen bietet.

  • Wo liegen Ihre Stärken und Schwächen?
  • Wie würden Ihre Freunde Sie beschreiben?
  • Warum sind ausgerechnet Sie der perfekte Kandidat für die ausgeschriebene Stelle?
  • Welche Erfolge konnten Sie in Ihren letzten Projekte erringen?
  • Was waren Ihre größten Fehlschläge und warum?
  • Sind Sie ehrgeizig? Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?

Warum agiert der Headhunter in dieser Art und Weise? So bekommt er schnell einen klaren Überblick, was in dem Kandidat steckt – an Stärken und Schwächen. Es geht nicht nur darum einfach Anforderungen abzuhaken, sondern einen Eindruck von der Persönlichkeit zu bekommen.

3. Wann werden Kandidaten sofort aus dem Zimmer geschickt?

Headhunter Mitch Beck von Crossroads Consulting LLC fasst zusammen:

  • Wenn Kandidaten sofort auf das Gehalt samt Vergünstigungen zu sprechen kommen, ohne sich im Gespräch vorher mit der Stelle näher auseinandergesetzt zu haben.
  • Der Bewerber nicht zu hört und selbst sein Gegenüber immer wieder unterbricht.
  • Die Gründe, warum die letzten Arbeitsstellen von Fehlern und Missverständnissen ausgehend vom Arbeitgeber beendet wurden.
  • Eine negative Grundeinstellung: Kein Unternehmen wird Bewerber einstellen, die keiner mag. Sympathie ist sehr wichtig.

4. Wie scannen Headhunter einen Lebenslauf?

Der Lebenslauf eines Bewerbers muss gut strukturiert sein, sagt Erni Curk: Ein Headhunter will auf einen Blick erkennen können, was die Historie des Kandidaten ist – aber kurz und prägnant mit Bezug auf die jeweilige Stelle. Zwei Seiten reichen dafür völlig aus, um die letzten Stationen aufzuzählen samt Tätigkeiten. Zusatzqualifikationen, Interessen und Fähigkeiten runden das Bild ab.

Lieber den Lebenslauf zweimal lesen. Rechtschreibfehler sind ein sofortiges Ausschlusskriterium. Denn: Wenn der eigene Lebenslauf sprachlich nicht korrekt ist, wie es dann erst um die Qualität seiner Arbeit bestellt?



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